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The hate u give

Darum geht's:

Starr ist immer auf der Hut. Während sie in dem schwarzen Viertel in dem sie wohnt die Tochter von Big Mav ist, die gelegentlich in seinem Laden jobbt, benimmt sie sich an ihrer fast vollständig weißen Schule ganz anders. Dort ist sie die Williamson-Starr. Und die benutzt keinen Slang, erwidert nichts wenn sie geärgert wird und sorgt immer dafür, dass in ihr niemand ein Ghetto-Girl sieht. Nur vor ihrem Freund Chris kann sie die Maske fallen lassen, doch selbst vor ihm ist ihr der Ort an dem sie aufgewachsen ist peinlich und wie oft hat sie schon weggehört, als ihre Freundin Hailey rassistische Witze gemacht hat? Erst als ihr schwarzer bester Freund vor ihren Augen von einem weißen Cop erschossen wird, geht sie den entscheidenden Schritt. Sie erhebt ihre Stimme für jene, die nicht erhört werden!

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Rezension:

Letztes Jahr wurde der Afroamerika George Floyd weltbekannt, nachdem ein Polizist ihn bei einer Festnahme ermordete. Auch in meinem Umfeld war der Vorfall sehr präsent. Ich war geschockt, aber ich konnte mir nicht ausmalen wie es für direkt beteiligte gewesen sein muss. Damals bin ich auf das zwei Jahre früher erschienene Buch „The hate u give“ aufmerksam geworden. Die Geschichte von Starr hat so viel mit George Floyds gemeinsam, nur ist sie aus der Perspektive einer Person geschrieben, die alles mit eigenen Augen gesehen hat. Ich hätte nie gedacht, dass es mir so gut gefällt. „The hate u give“ hat mich umgehauen! Das Buch behandelt nicht nur ein wichtiges und noch immer sehr aktuelles Thema, sondern wurde dieses Thema auch noch sehr gut geschrieben, sodass es mir nicht vorkam als würde ich beispielsweise ein Sachbuch über Rassismus lesen oder eine trockene Biographie. Nein, im Gegenteil konnte ich mich sehr gut in Starr versetzen und habe durchgängig mit ihr mitgefiebert. Es war nicht nur der Tod von Khalil sondern ihr gesamtes Dasein, worauf aufmerksam gemacht wurde. Denn all die rassistischen Kommentare die sie abbekommt, mit denen der Mord an Khalil gerechtfertigt wird, so wie sie sich verstellen muss, um wirklich ein Teil ihres weißen Freundeskreises zu sein, diese Angst die sie wochenlang verfolgt, sobald sie von einem Polizeiwagen angehalten wird und so viel mehr, worüber die meisten Menschen hinwegschauen, das kann so nicht weitergehen! Das ist so nicht akzeptabel im 21. Jahrhundert! Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass Starr keine dieser Hauptprotas ist die unnahbar zu sein scheinen. Perfekt, mutig und niemals zögern, selbst in schwierigen Zeiten. Stattdessen braucht Starr Zeit sich zu erholen und auch zu erkennen, dass sie etwas bewegen kann wenn sie ihre Stimme erhebt. Denn es ist vollkommen normal, wie schwer sie dieser Vorfall mitgenommen hat und das sie trotzdem aufsteht und erkennt, dass ihre Stimme ihre wichtigste Waffe ist, dass macht sie zu so einem starken Protagonisten. Zu einem Vorbild. Zu einer Kämpferin. Genau deshalb finde ich es wichtig, dass ihr gesamter Weg nach Kahlils Tod beleuchtet wird. Vom Aufbau des Buches hat die Einteilung in fünf Teile von „Als es passierte“ zu „Dreizehn Wochen später – Die Entscheidung“ mir sehr geholfen mich zeitlich zu orientieren und auch das Glossar hinten im Buch habe ich bei dem einen oder anderen Begriff immer mal wieder zu Rat gezogen!

 

Insgesamt hat mich „The hate u give“ beeindruckt wie kaum ein anderes Buch! Ich lege es wirklich jedem sehr ans Herz und empfehle es ab 13 Jahren. Wegen all dem gebe ich ihm wohlverdiente

✶ ✶ ✶ ✶ ✶  Sterne!

Autorin: Angie Thomas

Buch: The hate u give

Verlag: cbj

aus dem Amerikanischen: Henriette Zeltner

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