Tanya Stewner
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Wann hast du mit dem Schreiben begonnen und dich entschieden davon zu leben?
2007 kam das erste Liliane Susewind Buch heraus und war gleich ein großer Erfolg, aber erst nachdem drei Bände hintereinander erfolgreich waren, habe ich mich getraut, meinen Job als Übersetzerin und Lektorin aufzugeben und ganz aufs Schreiben zu setzen.
© Joerg Schwalfenberg
2. Wie verknüpfst du das Leben als Autorin mit deinem Privatleben?
Ich schreibe zu Hause und kann mir meine Zeit selbst einteilen, was mir sehr gut gefällt. Für mich geht Privates und Berufliches oft ineinander über. Ich habe ständig Ideen und das kann morgens um sechs Uhr sein oder abends um zehn Uhr. Und ich bin mit den Gedanken natürlich viel bei meinen Büchern und das spielt natürlich auch in mein Privates hinein. Es ist alles sehr miteinander vermischt.
3. Wie bist du auf die Idee gekommen, eine Geschichte über ein Meermädchen zu schreiben? Geschichten rund um Meerjungfrauen gibt es viele, allerdings spielt Alea Aquarius ja in einer eigenen Welt.
Mich hat das Meer schon immer fasziniert und ich wollte schon lange über eine Zivilisation schreiben, die am Meeresgrund lebt. Aber genau, es gibt schon viele Meermädchen-Geschichten und ich dachte, der Markt wäre übersättigt. Ich hatte aber so viel Lust auf die Geschichte von Alea Aquarius, dass ich es einfach versucht habe. Mich fasziniert vor allem das Meer aber auch die Idee, dass es Meermenschen geben könnte.
4. Findest du dich selbst, oder Bekannte, in den Figuren deiner Geschichten wieder?
Ja, man gibt immer ein Stück von sich selbst, von seinen eigenen Gefühlen und Gedanken, wenn man schreibt. Und ich habe viel auch von meinen eigenen Erlebnissen in meine Büchern eingebaut und glaube, dass das auch mit am authentischsten ist.
5. Wie entwickelt sich die Geschichte deines Buches? Hast du von Beginn an einen Leitplan oder lässt du dich treiben?
Ich plane die Bücher immer im Vornherein. Ich schreibe ein sehr detailliertes Exposé, was im Falle von Alea Aquarius auch gerne mal hundert Seiten haben kann, weil ich Kapitel für Kapitel schon ganz genau durchplane. Das hilft mir dann beim Schreiben, weil ich mich dann nicht verzettele oder irgendetwas vergesse.
6. Alea fühlt sich schon ihr Leben lang mit dem Wasser verbunden und auch du bist ja extra an den Rhein gezogen. Hattest du auch schon immer eine Bindung zum Wasser, oder hat sich das so entwickelt?
Ich mochte Wasser schon immer sehr, ich war auch schon immer gerne am Meer. Sitze aber auch immer wahnsinnig gerne am Fluss. Ich wohne in Düsseldorf direkt am Rhein und schaue von meinem Schreibzimmer aus auf den Rhein, was mich beim Schreiben so richtig in den Flow bringt. Als Kind habe ich auch schon immer gerne an dem Bach gesessen, der durch unseren Wald floss. Da hatte ich schon immer eine besondere Beziehung.
7. Du greifst mit Alea Aquarius stets gesellschaftliche Themen wie Umweltschutz und queeres Leben auf. Wieweit würdest du dir wünschen, dass deine Bücher zum gesellschaftlichen Wandel beitragen?
Ich würde mir natürlich wünschen, dass meine Bücher zum gesellschaftlichen Wandel beitragen. Ich behandle immer die Themen, die mir sehr am Herzen liegen und wo ich merke, dass in der Gesellschaft noch etwas im Argen liegt. Vor allem Minderheiten bekommen bei mir mehr Raum, weil ich finde, dass sie noch sichtbarer werden müssen. Und ich würde mir natürlich wünschen, dass sie durch die Bücher ein klein wenig sichtbarer werden.
8. Welchen Satz würdest du jungen Schreibenden mit auf den Weg geben wollen?
Schreibe das, was dich selbst fasziniert und du selbst gerne lesen möchtest und laufe nicht einem Trend hinterher.