hey Leute,
wie angekündigt mache ich heute nochmal ein Post über die Rede, die ich letzte Woche Samstag, an meiner Konfirmation, gehalten habe. Obwohl sich meine Rede sehr von dieser unterscheidet, kam der eigentliche Gedanke, die Inspiration, aus einer Konfirmationsrede in dem Buch "Being Young".
"Being Young" ist eine Sammlung verschiedenster Monologe in denen die norwegische Autorin, Linn Skåber, die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein eingefangen hat. Die Grundlage bilden Interviews mit Teenagern, die sie zuvor führte. Die Übergangsphase vom Kind ins Erwachsenenleben, kommt einem manchmal wie eine Schwebe vor, in der gleichzeitig so viel passiert, dass man es selber kaum wahrhaben kann. Linn Skåber hat auf beeindruckende Art und Weise diesen Zustand und die vielen, damit verbundenen Gefühle in ergreifenden Texten fassbar gemacht. So kann "Being Young" nicht nur für Jugendliche, die gerade diese Phasen durchleben ein Zeichen des Verständnis sein, ein Wohlfühlbuch, in dem sie sich selber wiederfinden, sondern auch ganz anderen Menschen eine Welt sichtbar machen, die ihnen vielleicht verborgen ist und so zu einem Perspektivwechsel anregen.
Und so hilft "Being Young" auch mir meine Gedanken zu ordnen und ist ein Werk der Inspiration.
Nun kommen wir aber zu meiner Rede. Im folgenden zeige ich euch ein paar Ausschnitte.
"Schon drei Jahre ist es her, dass wir im März 2019 unsere erste FridaysForFuture Demo besucht haben. Doch mit den riesigen Streiken von heute hatte es damals noch kaum eine Ähnlichkeit. Damals waren die Demos noch groß genug für den Invalidenpark, daran ist heute nicht mehr zu denken. Doch noch viel weniger hätte ich damit gerechnet, ein Jahr später in der Coronapandemie zu stecken!
Ich habe noch ganz genau vor Augen, wie wir am Freitag, den 13. März 2020 bei einer legendären Übernachtung erfahren haben, dass wir am Montag nicht zur Schule gehen würden. Die Gerüchteküche über eine Fledermaus, die jemand in China gegessen haben sollte, weshalb jetzt so ein merkwürdiger Virus die Welt lahmlegte, war am Überlaufen. Und ganz ehrlich, ich fand das alles einfach super spannend. Wir hatten einen tollen ersten Lockdown, voller Slime machen, Backen und Basteln. Nur das angekündigte Fensterputzen wurde nie wirklich umgesetzt. Und eines der größten Sachen, die ich aus den „Corona-Ferien“ mitgenommen habe, ist wahrscheinlich mein Buchblog.
(...)
"Was ich aus den letzten Jahren ziehe - aus meiner ersten Fridays For Future Demo, einem plötzlichen Lockdown und dann noch einem, und trotz allem vielen wunderschönen Moment zwischendurch, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde - ist, dass die Zukunft etwas Unvorhersehbares, Eigenartiges ist, vor dem man sich nicht drücken kann. Etwas, worauf man sich freut, wovor man manchmal vielleicht auch Angst hat. Doch egal welche Gefühle man in einem Lebensabschnitt damit verbindet, egal wie sehr ich manchmal auf eine Rückkehr in die Schule hin gefiebert habe, ist das Wichtigste, die Gegenwart im Blick zu behalten und das Schöne in jedem Moment zu sehen. Nur so hat man die Möglichkeit an sich zu wachsen und der Zukunft gewachsen zu sein. Wie auch immer sie aussehen mag."
In einer der letzten Stunden des Konfirmationsunterrichts hatten wir die Aufgabe, unseren eigenen Glauben in einem Text zu beschreiben.
"In meinem Text heißt es: „Ich glaube an eine übermenschliche Kraft. Etwas, was größer ist als wir, anders“. Ich werde nie die richtigen Worte finden diese Kraft endgültig zu beschreiben, so, dass es ihr gerecht wird. Worte sind Macht. Die Macht Dinge einzufangen, zu verwirklichen, zu verbildlichen. Sie können Wunder bewirken. Mir sollte das besser bewusst sein als vielen anderen. Ich sehe meine Zukunft in Worten, im Schreiben. Doch Worte muss man sparsam und gezielt verwenden. Und nicht alles lässt sich durch sie einfangen. So ist es mit Gott. Das ist mein Gott. Oder wie ich es in meinem Glaubensbekenntnis formuliert habe: „Ich kann Gott nicht mit meinen Gedanken erfassen, nie ganz. Für mich ist er mehr als wir alle. Die Worte meiner besten Freundin, die mir Trost spenden und in gewisser Weise auch ich“.
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